Stadt Feuchtwangen

Das Fränkische Museum in Feuchtwangen freut sich über eine bemerkenswerte Erweiterung seiner wertvollen Sammlung: Ein historischer „Feierabendziegel“ aus dem Jahr 1752 mit Darstellung des „Hanswursts“ wurde nun als Leihgabe an das Museum übergeben und kann ab sofort von allen Interessierten im Rahmen der Dauerausstellung besichtigt werden.

Entdeckt hatte den einzigartigen Dachziegel Richard Rögele im Frühjahr 2023 beim Abbruch einer Scheune in Schopfloch. Neben der Zahl 1752 ist eine Figur mit Spitzhut, Rüschenkragen, Burstherz, Narrenstiefeln und einem Holzschwert in der Hand. Bei der Recherche nach der Geschichte und Bedeutung des rund 271 Jahre alten „Feierabendziegels“ ist Rögele schließlich im Fränkischen Museum in Feuchtwangen gelandet. Nach Auffassung von Leiterin Dr. Uta Karrer stelle das im Ziegel eingebrannte Männchen den „Hanswurst“ dar. „Die Figur des Hanswursts war zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert ein zentraler Bestandteil der deutschsprachigen Stegreifkomödie auf Jahrmärkten und Wanderbühnen“, erklärte die Feuchtwanger Museumsleiterin. Die auf dem Ziegel eingebrannte Figur trage nach Einschätzung von Dr. Karrer dabei die charakteristischen Kennzeichen des „Hanswurst“, wie den spitz zulaufenden Hut, das hölzerne Schwert und das auffällige Herz auf dem Hemd. Als Leihgabe hat Richard Rögele den historischen Ziegel nun an das Feuchtwanger Museum übergeben. Von seinem Besitzer und Finder als „Prinz Hanswurst II. zu Schopfloch“ bezeichnet, kann der einzigartige Dachziegel künftig in einem Schaukasten neben weiteren historischen „Feierabendziegeln“ begutachtet werden.

Neben Museumsleiterin Dr. Karrer reagierten auch Feuchtwangens erster Bürgermeister Patrick Ruh, Vorsitzender des Vereins für Volkskunst und Volkskunde Feuchtwangen e.V., sowie sein Vereinsstellvertreter, dritter Bürgermeister Herbert Lindörfer, mit großer Freude und Dankbarkeit auf diese beeindruckende Leihgabe. „Für die Bewahrung unserer regionalen Geschichte sind solche einzigartigen Fundstücke höchst wertvoll“, äußerte Bürgermeister Ruh. „Dabei ist es großartig, wenn die Eigentümer dieser Schätze es durch Leihgabe an unser Museum ermöglichen, auch anderen Bürgerinnen und Bürgern einen Blick auf diese Zeitzeugnisse werfen zu können.“ Auch Lindörfer sprach angesichts des einzigartigen Ziegels von einem besonderen Unikat mit unschätzbaren Wert. „Der Fund gibt uns Einblicke in die Kultur vergangener Zeiten und ermöglicht es uns gemeinsam mit unserer sehenswerten Dauerausstellung die reiche Vergangenheit unserer Region noch besser erlebbar zu machen“, erläuterte Lindörfer.