Pressemeldungen
Kultureller Austausch zwischen Partnerstädten
12.08.2024
Wertvolle Einblicke in die Theaterwelt eines anderen Landes, neue Ideen und kreative Inspiration erhielten die Kreuzgangspiele Feuchtwangen sowie die Freilichtspiele Lana, Feuchtwangens Partnergemeinde in Südtirol. Thomas Hochkofler, Regisseur der Freilichtspiele Lana, und Bertrand Huber, Vizeobmann des Vereins für Freilichtspiele Lana, besuchten erstmals die Theaterfestspiele in Feuchtwangen und nutzten die Gelegenheit zum produktiven kulturellen Austausch mit Johannes Kaetzler, dem Intendanten der Kreuzgangspiele, sowie dritten Bürgermeister Herbert Lindörfer, Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Kreuzgangspiele.
Die Kulisse des Kreuzgangs und das raffinierte Bühnenbild zusammen mit den teils einfachen, aber kreativen Requisiten des Abendstücks „Mord im Orientexpress“ beeindruckten Hochkofler und Huber ebenso wie das breite Feuchtwanger Kulturprogramm, die große Reichweite und Resonanz über die Stadtgrenze hinaus sowie die zweite Spielstätte im Nixel-Garten. „Hut ab, was Feuchtwangen hier kulturell schafft. Das ist wirklich eine ganz hohe Liga“, äußerte Hochkofler.
Die Freilichtspiele Lana zeigen seit 1990 jedes Jahr im Juli eine Eigenproduktion. Die gesamte Organisation läuft dabei ausschließlich über den ehrenamtlichen Verein für Freilichtspiele Lana, wie dessen Vizeobmann Huber schilderte. Das Ensemble, bestehend aus Berufs- und Laienschauspielern sowie jungen Talenten, bringt pro Spielzeit etwa 14 Vorführungen auf die Bühne. Feste Spielstätte ist seit wenigen Jahren der Garten des ehemaligen Kapuzinerklosters mit Platz für rund 400 Zuschauer. Je Spielzeit verzeichnen die Freilichtspiele Lana mittlerweile gut 5.000 Besucherinnen und Besucher. In etwa genauso viele kleine und große Zuschauer sehen sich in Feuchtwangen jährlich allein die Aufführungen des Kleinkind- und Jugendtheaters im Nixel-Garten an. Für Hochkofler ist der deutlich höhere Stellenwert von Kultur in Deutschland im Vergleich zu Südtirol der eklatanteste Unterschied, der sich insbesondere in den Zuschauerzahlen, aber auch in den zur Verfügung gestellten finanziellen Mitteln widerspiegelt.
Wie bei den Kreuzgangspielen werden auch in der Partnergemeinde meist große, teils weltweit bekannte Werke inszeniert. Neben „Shakespeare in Love“ in diesem Jahr waren auf der Bühne in Lana unter anderem bereits „Don Camillo und Peppone", „Die Geyerwally“ sowie zeitgleich mit Feuchtwangen im Jahr 2022 das Singspiel „Im weißen Rössl“ zu sehen. Regie führt seit 2013, mit einer dreijährigen Zwischenpause, Thomas Hochkofler, der einst selbst rund acht Jahre als Schauspieler auf der Bühne in Lana stand. Mittlerweile hat Hochkofler in ganz Südtirol Auftritte und Engagements als Schauspieler, Regisseur und Kabarettist. Er selbst bezeichnet sich als Quereinsteiger ohne besondere Ausbildung im kulturellen Bereich. Einig sind sich Hochkofler und Kaetzler zum Abschluss des Gesprächs, mit dem Theater – egal ob in Lana oder in Feuchtwangen – die Welt ein bisschen besser machen zu wollen.
„Der Austausch mit unseren Freunden aus Lana ist für uns alle von großer Bedeutung und weitreichendem Nutzen“, erklärte Feuchtwangens dritter Bürgermeister Lindörfer. „Wir können viel voneinander lernen, neue Idee und Möglichkeiten entdecken und uns so auch gegenseitig inspirieren.“